Thieme E-Journals DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift Abstract
Bei einer selten erforderlichen hohen systemischen Prednisolon-Therapie über Wochen sollte das fetale Wachstum sonographisch kontrolliert werden. Dauert die Behandlung bis zur Geburt, muss eine Nebenniereninsuffizienz mitbedacht und gegebenenfalls therapiert werden. Ein geringfügig erhöhtes Risiko für LKG kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, wenn im sensiblen Zeitfenster zwischen Schwangerschaftswoche 8 und 11 p.m.
Das sind Steroidhormone wie Cortisol, die von der Nebenniere täglich vor dem Aufwachen oder als Antwort auf Stress ausgeschüttet werden. Es kommt in der Behandlung von Rheuma, Asthma oder Multiple Sklerose aber auch von Covid-19 zum Einsatz. Steroid-Medikamente wie Kortison sind sehr effektiv, haben aber schwere Nebenwirkungen. Henriette Uhlenhaut, Professorin an der Technischen Universität München (TUM), und ihr Team erforschen die Wirkung des Medikaments, um die Grundlage dafür zu legen, ähnlich wirkende Präparate mit geringeren Nebenwirkungen zu entwickeln.
Therapieregeln bei Kortison-Präparaten
Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, drei bis vier Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Eine lokale Prednisolon Therapie ist für den gestillten Säugling unbedenklich. Allerdings sollte Prednisolon nicht direkt auf den Brüsten aufgetragen werden, um eine direkte Wirkstoffaufnahme durch den Säugling zu vermeiden. Eine der größten und neueren Fall-Kontrollstudien, die 2014 veröffentlichte Auswertung der „National Birth Defect Prevention Study“, konnte jedoch kein signifikant erhöhtes Risiko für LKG ermitteln.
- Da „Kortison“ nicht nur bei entzündlichen Darmerkrankungen, sondern auch zum Beispiel bei Asthma oder Rheuma eingesetzt wird, haben viele Menschen schon etwas über „Kortison“ gehört.
- Er hemmt Entzündungen im ganzen Körper, andererseits zeigt er auch Nebenwirkungen im ganzen Körper.
- Kontraindikationen gibt es nur für die pharmakodynamische Therapie, nicht aber für die Substitutionstherapie, da hier bei richtiger Dosierung keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.
- Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, drei bis vier Stunden mit dem Stillen gewartet werden.
- In einer Studie mit mehr als 500 Rheumapatientinnen stieg das Risiko für Frühgeburten nach einer Langzeittherapie mit 10 mg/d Prednisolon Äquivalentdosis oder mehr signifikant.
Die bisherige Meinung in der Wissenschaft lautete, dass die entzündungshemmende Wirkung dieser Steroide durch Protein-Protein-Wechselwirkungen zustande kommt. Es wurde angenommen, dass der Glucocorticoid-Rezeptor – das ist das Protein, das diese Medikamente oder Hormone bindet – im Zellkern an andere entzündungsauslösende Proteine andockt, ohne die DNA zu berühren. Bei langfristiger “systemischer” (also nicht örtlicher) Anwendung können weitere Risiken auftreten. Hierbei kann es zur Erhöhung des Blutzuckers sowie zu Wasserspeicherung im Gewebe kommen, was wiederum eine Gewichtszunahme bedeutet.
Was bei Psoriasis auf die Haut soll
Im Laufe des Tages sinkt der Spiegel, das führt dazu, dass wir zur Ruhe kommen und gut schlafen. Grund für die Empfehlungen ist unter anderem die bereits im Juli 2020 veröffentlichte »Recovery-Studie« aus Großbritannien. Laut deren Daten senkt eine Therapie mit Dexamethason die Sterblichkeit der Patienten im Krankenhaus ohne invasive Beatmung von 25,7 auf immerhin 22,9 Prozent.
Nebenwirkungen
Um sich vor Infektionen zu schützen, hält man am besten Abstand zu erkrankten Menschen. Vor einer Impfung ist es sinnvoll, die Ärztin oder den Arzt darüber zu informieren, wenn man regelmäßig Kortisontabletten einnimmt. Kortisonsprays gibt es zum Inhalieren (tiefen Einatmen) oder als Nasenspray.
Kontraindikationen
Virusbedingte Hauterkrankungen sind von der Therapie mit Steroiden ausgenommen, da anderenfalls mit einer
nicht unerheblichen Exazerbation gerechnet werden muß. Darüber hinaus sollen aber auch Epizoonosen wie Krätze oder Verlausung nicht primär mit
Steroiden behandelt werden. Wichtige Kontraindikationen sind vor allem syphilitische und tuberkulöse
Hautveränderungen, aber auch die periorale rosazeaartige Dermatitis.
DNA-Bindung von Steroiden für deren Wirkung unerlässlichKortison-Alternativen auf der Spur
Der Hautarzt verschreibt sie bei Neurodermitis als Creme, der Asthmatiker inhaliert sie, um Anfällen vorzubeugen, und bei Heuschnupfen verhindern sie Niesattacken. Im Rahmen der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen – also Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – bremsen Steroide Krankheitsschübe. Sie erhalten die Mobilität von Kindern mit Duchenne-Muskeldystrophie.
Steroid hilft schwerkranken Patienten mit Covid-19
Die einzelnen Präparate unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkstärke. Ein häufig eingesetzter „Kortison“-Wirkstoff heißt Prednisolon, ein anderer Prednison. Er hemmt Entzündungen im ganzen Körper, andererseits anabolikabestellen zeigt er auch Nebenwirkungen im ganzen Körper. Spezielle „Kortison“-Präparate wirken praktisch nur am Darm, weil sie nach ihrer Aufnahme in der Leber sofort abgebaut werden (z.B. Budesonid).
Glukokortikoid
Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung an 7 endokrin gesunden Patienten, die nach einer Vorperiode mit einer Dosis von täglich 5 bis 10 mg Prednisolon behandelt wurden. — Zur Ermittlung der Ursache eines Cushing-Syndroms kann man Cortison, 9α-Fluorhydrocortison oder Prednisolon geben. Wenn daraufhin die 17-Hydroxycorticoid-Ausscheidung im Harn abfällt, handelt es sich um ein hypophysenvorderlappenabhängiges Syndrom, bleibt sie unverändert, so liegt die Ursache als autonom sezernierender Tumor in der Nebennierenrinde.
Äußerliche Anwendung
Für die äußerliche Anwendung wurden im Laufe der Zeit verschiedene Generationen externer Kortikosteroide
entwickelt. Zur ersten Generation gehören Substanzen wie Hydrocortison oder Prednisolon. Die zweite
Generation ist durch eine einfache Fluorierung charakterisiert und die dritte Generation durch eine doppelte
Halogenierung im Sterangrundgerüst. In den letzten Jahren gelang es, durch weitere chemische Abwandlung eine neue Substanzklasse zu
synthetisieren, nämlich nichthalogenierte, doppelt veresterte Glukokortikoide.